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Highspeed-Fotografie

«Schnell, schneller, High-Speed-Fotografie»

Bewegungen über die Verschlusszeit einfrieren

Luftsprung
Bewegung einfrieren - an einem sonnigen Tag kein Problem [f8 | 1/2‘000s | ISO 100]

Mit einer kurzen Verschlusszeit lassen sich Bewegungen wie Luftsprünge einfrieren. Aktuelle Spiegelreflexkameras bieten Verschlusszeiten bis 1/4‘000 Sekunde, etwas teurere Modelle sogar bis 1/8‘000 Sekunde. Bei ausreichend Licht lassen sich Bewegungen so problemlos festhalten. Bei eingeschränkten Lichtverhältnissen führt eine derart kurze Belichtungszeit möglicherweise zu einer Unterbelichtung. Ist die Blende bereits vollständig geöffnet, kann allenfalls ein Erhöhung der Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert) entgegenwirken. Dies führt aber stets zu einem Qualitätsverlust (erhöhtes Bildrauschen) und sollte zurückhaltend angewendet werden.

Bewegungen über den Blitz einfrieren

Für anspruchsvollere Aufgaben, wie das Fotografieren von Wassertropfen hilft uns der Blitz weiter. Ein durchschnittlicher Aufsteckblitz hat eine Abbrenndauer von rund 1/300 Sekunde - verglichen mit den oben erwähnten Verschlusszeiten ist dies noch sehr langsam. Reduzieren wir aber die Blitzleistung auf 1/16 oder weniger, lässt sich eine Abbrenndauer von 1/16‘000 Sekunden und schneller erreichen - hier kann ein gewöhnlicher Schlitzverschluss nicht mehr mithalten.

Wassertropfen
Wassertropfen [f16 | 1/125s | ISO 100 | Blitz 1/16]

Bei der Umsetzung ist jetzt nur noch zu berücksichtigen, dass die Belichtung alleine durch den Blitz erfolgt. Das heisst konkret: Wir fotografieren in einem abgedunkelten Raum, so dass nur während der Dauer des Blitzes Licht auf den Kamerasensor fällt. Die Belichtungszeit an der Kamera stellen wir dabei auf die Blitzsynchronisationszeit ein, damit der Verschluss während des Blitzes vollständig geöffnet ist (bei vielen Kameras beträgt diese X-Sync-Zeit 1/125 Sekunde).

Weiterführende Information:
Videoanleitung: Wassertropfen fotografieren (Englisch)
Video: Wassertropfen mit Highspeedkamera gefilmt (Englisch)
Video: Blitzsynchronisationszeit ca. 01:00-03:00min (Englisch)

Das richtige Timing

Was sich bei den Wassertropfen noch von Hand bewerkstelligen lässt, kann bei anderen Situationen nahezu unmöglich werden: Der richtige Zeitpunkt der Auslösung! Bei den Wassertropfen erwischt man mit etwas Übung und vorausschauendem Auslösen die gewünschte Phase wie beispielsweise die Krone.
Möchte man hingegen das Platzen eines Wasserballons festhalten, braucht es für das richtige Timing technische Hilfsmittel. Mit einem Trigger lassen sich unterschiedliche Impulse wie Geräusche oder Erschütterungen nutzen, um Kamera oder Blitz auszulösen. Das nachfolgende Prinzip von Photoduino zeigt den Zusammenhang.

Photoduino
Prinzipschema Photoduino

Beim Beispiel des Wasserballons wird der Blitz nun durch das Geräusch des platzenden Ballons ausgelöst.
Analog zu den Wassertropfen fotografieren wir wieder in einem abgedunkelten Raum, so dass einzig der Blitz für die Belichtung sorgt. Konkret sieht der Ablauf folgendermassen aus:

  • Den Verschluss der Kamera öffnen (am besten mit einer Fernbedienung)
  • Ballon platzen lassen (in der Dunkelheit nicht ganz einfach)
    -> durch das Geräusch wird der Blitz ausgelöst und sorgt für das Einfrieren des Momentes
  • Den Verschluss der Kamera wieder schliessen

Mit der High-Speed-Fotografie lassen sich Momente festhalen, die für das menschliche Auge eindeutig zu schnell sind. Für mich ist das die Faszinaton an der High-Speed-Fotografie.

Der blaue Planet
Der blaue Planet